Heute in der Handwerk 4.0 Café-Reihe: Lernende Robotik im Handwerk

4. September 2025

Einblick ins Projekt LEROSH und KI-gestützte Roboterschleifsysteme im Handwerk

Am 3. September 2025 bot das Handwerk 4.0 Café erneut eine Plattform für Austausch und Wissenstransfer rund um digitale Innovationen im Handwerk. Diesmal stand das Projekt LEROSH  – Lernende Roboterschleiftechnik für das Handwerk unserer Förderlinie im Mittelpunkt. Dipl.-Ing. Gunnar Bloss, Geschäftsführer der Werk 5 GmbH und Verbundkoordinator, stellte das vom BMFTR geförderte Projekt vor, das mit einem Fördervolumen von 2,7 Millionen Euro von August 2022 bis Juli 2025 durchgeführt worden ist.

Das Ziel von LEROSH ist ambitioniert, denn es sollte ein KI-gestütztes Roboterschleifsystem fürs Handwerk entwickelt werden. Der Roboter soll intuitiv durch Handwerkerinnen und Handwerker für Schleif- und Polieraufgaben trainiert werden können. Das Projekt setzte hierbei auf ein webbasiertes User-Interface, das keine Programmierkenntnisse erfordert (No Code) und für die Planung, Simulation und Ausführung der Roboterprogrammierung genutzt werden kann.  So sollen selbst komplexe Bearbeitungsaufgaben, wie das Schleifen im Formenbau auch ohne Robotik-Expertise handhabbar werden.

Technische Innovationen und Projektergebnisse
Die Präsentation zeigte, dass LEROSH auf mehreren Ebenen Innovationen vorangetrieben hat:
  • Lernfähige Robotik: Durch zwei Technologien der Robotik „Learning from Demonstration (LfD)“ und „Dynamic Motion Primitives (DMP)“ können Roboter Bewegungen und Kraftaufwand aus menschlichen Demonstrationen ableiten. Diese Technologien werden kombiniert mit Sensorik mit dessen Hilfe Roboter autonom auf ihre Umgebung reagieren können.
  • Modulare Systemarchitektur: Roboter, Werkzeuge, Sensoren und Software-Komponenten sind flexibel kombinierbar, wodurch individuelle Lösungen für unterschiedliche Handwerksbereiche möglich werden. Die modulare Systemarchitektur trägt damit zur Übertragbarkeit des Schleifsystems auf anderen Anwendungen bei.

Chancen für Handwerk und Gesellschaft
Im Vortrag wurde deutlich, dass LEROSH weit mehr als technische Lösungen bietet. Lernfähige Robotik könne
  • die Gesundheit der Beschäftigten schützen,
  • den Fachkräftemangel abfedern,
  • neue Geschäftsmodelle im Handwerk ermöglichen und
  • die Attraktivität des Handwerks als Arbeitgeber steigern.
Darüber hinaus biete Robotik im Handwerk laut Gunnar Bloss ein enormes volkswirtschaftliches Potenzial. Sie ermögliche dezentrale, flexible Fertigungsstrukturen und schaffe neue Bildungsangebote durch Hightech-Themen im Handwerk, von dem jährlich rund 500.000 Auszubildende profitieren könnten.

Ausblick und Technologie-Transfer
Nach Projektende im Juli 2025 soll der Fokus auf Technologie-Transfer liegen. Geplant sind zum Beispiel Anschlussprojekte über ZIM-Förderungen, weitere Kooperationen und Pilotprojekte mit Kunden sowie die Gewinnung von Investoren für mögliche Firmenausgründungen.
Ein neuer Use Case in einem weiteren Handwerksbereich ist ebenfalls in Vorbereitung, Details sollen jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Das Projekt LEROSH zeigt eindrucksvoll, wie moderne Robotik die Arbeitswelt im Handwerk technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich transformieren kann..

Quelle: Projekt HaMiZu, Fotos Projekt LEROSH

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